Ergebnisse

Ergebnisse

PfleBeO: erste Phase

Container-Text anzeigen/verstecken

Das Verbundprojekt PfleBeO

Das Projekt PfleBeO bestand in seiner ersten Entwicklungsphase (2020-2023) aus fünf Teilprojekten. Klicken Sie sich durch die Grafik und erfahren Sie mehr zu den Teilprojekten und den Ergebnissen.
Logo Interaktion
Blanko Bild

Projektbeirat

Das Projekt PfleBeO wurde über die Projektlaufzeit von einem Beirat begleitet, um Inhalte kritisch zu reflektieren, zu vertiefen und unterschiedliche Fachperspektiven zu berücksichtigen. Der Beirat bestand aus ca. zehn Vertreterinnen und Vertretern aus unterschiedlichen Institutionen, dazu gehörten:

Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD)
Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité – Universitätsmedizin Berlin
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Institut für Soziologie der Universität Wien + FORBA (Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt, Wien)
Fachbereich Gesundheit im Betrieb der Deutschen Gesetzlichen Unfall-versicherung (DGUV)
Abteilung Qualitätsprüfung von Pflegeeinrichtungen des Prüfdienstes der privaten Krankenversicherung

Deutsches Rotes Kreuz e. V.

Referat Pflegeversicherung des GKV-Spitzenverbandes
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe – Bundesverband e.V. (DBfK)
Ressort Gesundheit & Bewegung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft

Erwartungen an das Projekt PfleBeO

Erwartungen zu Beginn des Projekts (Auszüge aus einer Pflegeeinrichtung):

  • Steigerung der Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner durch (mehr) Freude an Bewegung
  • Schaffung einer Basis für den „Expertenstandard – Erhaltung der Mobilität“
  • Erhalt neuer Impulse für die eigene Arbeit / Fachexpertise bzw. Unterstützung von externen Bewegungsberater*innen
  • Initiierung von (erforderlichen) Veränderungs- und Lernprozessen / Hinterfragen bisheriger Handlungsroutinen
  • Integration von Neuem in vorhandene Strukturen und Prozesse
  • Engere Zusammenarbeit zwischen den Professionen

Aussagen von Bewohnerinnern und Bewohnern aus einer Pflegeeinrichtung:

„Ich würde mich mehr bewegen, wenn …

… mich Mitarbeitende immer motivieren.“

… mit mir viel ausprobiert würde.“

… die geeigneten Hilfsmittel zur Verfügung stehen.“

… Zeit für Lauftraining und Spaziergänge ist.“

… gute Angebote zur Verfügung stehen.“

… ich immer am MOTOMED trainieren könnte.“

… kein Zeitdruck gemacht wird, wenn die Möglichkeiten gegeben sind.“

… das Personal auch die Ressourcen erkennt und nutzt.“

Erfahrungen und Herausforderungen im Projektverlauf aus Sicht der Einrichtungen und Projektpartner:

Die Einschränkungen und Herausforderungen in Folge der COVID-19-Pandemie stellten einen wesentlichen Einflussfaktor für den Projektverlauf dar. Dies betraf neben einer an die Rahmenbedingungen der Pandemie angepassten Projektarchitektur auch die Zusammenarbeit der Projektpartner untereinander und maßgeblich die Zusammenarbeit mit den Pflegeeinrichtungen. Die parallele Einführung und Anwendung digitaler Formate und Methoden mit teils eingeschränkten technischen Möglichkeiten, der Umgang mit knappen Ressourcen, bedingt durch Personalausfälle und Fluktuation, sind nur Auszüge der Aspekte, die Einfluss auf die Kontinuität der Begleitung der Pflegeeinrichtungen hatten.


Die Einrichtungen berichteten rückblickend zu ihren Erfahrungen, dass es bspw. auch Reibungen und Aushandlungsprozesse bei den Mitarbeitenden in den Einrichtungen brauche, um Veränderungen anzustoßen. Wichtig dafür sei eine Auseinandersetzung mit dem Thema Kommunikation, was alle Anwesenden auf der Abschlussveranstaltung auch als eine zentrale Botschaft formulierten. Dabei ging es sowohl um Kommunikationsstrukturen und die Lösung von Teamkonflikten als auch um die Etablierung von geeigneten bzw. regelmäßig stattfindenden Austauschformaten. In diesem Zuge zeigte sich auch, dass teilweise erst andere „Probleme“ bzw. Störfaktoren in der Pflegeeinrichtung bearbeitet werden mussten, bevor das Thema Bewegung fokussiert werden konnte. Teilweise ungewohnt war für die Mitarbeitenden in den Pflegeeinrichtungen bspw. die Länge der Workshops oder auch der routinierte Umgang mit und das Verständnis für die Durchführung der Assessments bei den Bewohnerinnen und Bewohnern.

Als sehr hilfreich empfanden die Pflegeeinrichtungen dagegen z. B. die stetige Reflexion der eigenen Prozesse und Wahrnehmungen sowie die auf die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen der Einrichtungen (flexibel) angepasste Beratung. Auch die Regelmäßigkeit der Workshops, die „Hausaufgaben“ zwischen den Workshops und die gemeinsame Erarbeitung von Maßnahmen zusammen mit dem/der Bewegungsberater*in wurden positiv bewertet.

Erfolge von PfleBeO

Als bedeutender Erfolg wurde seitens der Pflegeeinrichtungen die Entwicklung einer wertschätzenden Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen in den Einrichtungen, wie z. B. Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft, benannt, die durch die multidisziplinäre Zusammensetzung der Teams in den Workshops erreicht wurde. Dadurch wurden bspw. Dienst- bzw. Teambesprechungen neugestaltet, um dies weiterhin zu ermöglichen.

Dass das Thema Bewegung und Bewegungsförderung viel mehr in das Bewusstsein der Mitarbeitenden gerät und auch gegenüber Angehörigen bereits in Aufnahmegesprächen kommuniziert wird, kann als weiterer Erfolg bezeichnet werden. Durch die Sensibilität für das Thema konnten auch Kompetenzbedarfe bei den Mitarbeitenden identifiziert und daraus ableitend zielgerichtete Qualifizierungsangebote ermöglicht werden. Ebenfalls erfolgreich konnten Konfliktfelder identifiziert und bearbeitet werden.

Erfolge für die Bewohnerinnen und Bewohner zeichneten sich bspw. durch Veränderungen der Umgebung aus, wie z. B. der Schaffung von Sitzmöglichkeiten und der Etablierung von Leit- und Orientierungssystemen auf (langen) Fluren oder durch Änderung der Anordnung von Möbeln. Aber auch durch die Veränderung der Angebote mit Blick auf die Örtlichkeit (dezentral; verschiedene Räumlichkeiten), die Anzahl der Teilnehmenden (mehr Kleingruppen und Angebote zur Einzelbetreuung) und der zielgruppenspezifischen Ausrichtung, wird mehr Bewegungsfreude im Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner ermöglicht. Bei vielen Bewohnerinnen und Bewohnern sind zudem auch Erfolge sichtbar – es sind „Erfolgsstorys“ zu verzeichnen.

Abschlussveranstaltung

Die Veranstaltung zum Abschluss der ersten Phase von PfleBeO (PfleBeO 1) fand im Evangelischen Altenhilfezentrum Steinbach Hallenberg in Thüringen statt, die eine der 20 an der Erprobung beteiligten Pflegeeinrichtungen war. Vor Ort und online nahmen ca. 25-30 Personen teil, darunter Vertreterinnen bzw. Vertreter aus sechs Pflegeeinrichtungen sowie eines Trägers einer Pflegeeinrichtung, „Bewegungsberater*innen“, Beiratsmitglieder, Projektpartner und Mitglieder des PKV-Verbandes.

Im Fokus der Abschlussveranstaltung standen die Erfahrungsberichte der Pflegeeinrichtungen und der „Bewegungsberater*innen“. Ebenso gab es Führungen durch die Pflegeeinrichtung, um die durch PfleBeO erreichten bzw. angestoßenen Veränderungen in der Praxis aufzuzeigen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Beiträge der einzelnen Projektpartner zu den Ergebnissen ihrer Teilprojekte und einen gemeinsamen Ausklang in der Pflegeeinrichtung.

Eindrücke aus der Fachveranstaltung

Eindrücke aus der Führung durch die Pflegeeinrichtung

Publikationen

  • Artikel: „Definition and Contextual Factors of Nursing Home Residents’ Mobility in a Holistic View: A Delphi Study” im Journal Innovation in Ageing für vertiefende Einblicke zu dem Thema Mobilität und relevanten Kontextfaktoren. Eine Zusammenfassung des Artikels wird in Kürze hier erscheinen.
  • Artikel: „Wie bewegungsfreundlich kann eine Pflegeeinrichtung werden?“ im Seniorenheim-Magazin