Ergebnisse
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Erprobung des PfleBeO-Konzepts in den Einrichtungen

Die Entwicklung und Erprobung des Beratungs- und Qualifizierungskonzepts in Teilprojekt 1 erfolgte zusammen mit 20 Pflegeeinrichtungen und vier Bewegungsberater*innen unter den Rahmenbedingungen der COVID-19-Pandemie.

Nähere Eindrücke aus der Erprobung in den Einrichtungen liefert der Podcast zu PfleBeO sowie ein im Seniorenheim-Magazin erschienener Artikel zum Thema: „Wie bewegungsfreundlich kann eine Pflegeeinrichtung werden?“. Unter „Abschlussveranstaltung“ gibt es zudem eine kurze Zusammenfassung mit Aufführung von Beispielen.

Bei weiterführendem Interesse an den Ergebnissen und dem Abschlussbericht von Teilprojekt 1, wenden Sie sich bitte an info@pflebeo.de. Ein Kurzbericht wird zeitnah hier zur Verfügung stehen.

Begleitende Evaluation

Die Evaluation in Teilprojekt 2 erarbeitete während des Entwicklungsprozesses kontinuierlich Empfehlungen zu Veränderungs- und Weiterentwicklungspotentialen der PfleBeO-Leistung. Der am Ende des Projekts vorgelegte Abschlussbericht beinhaltet zusammengefasst Anregungen, die als Basis für die Weiterentwicklung bzw. Vertiefung des Beratungskonzepts in der zweiten Phase von PfleBeO genutzt werden.

Bei weiterführendem Interesse an den Ergebnissen und dem Abschlussbericht von Teilprojekt 2, wenden Sie sich bitte an info@pflebeo.de. Ein Kurzbericht wird zeitnah hier zur Verfügung stehen.

Weitere Projekterfolge

Mobilitätsassessment-Tool

Im Projektverlauf wurde die Definition von Mobilität unter Einbezug relevanter Kontextfaktoren aktualisiert und entsprechend ein Assessment-Tool, welches auf Basis der Definition die Effekte bewegungsfördernder Organisationsstrukturen und -prozesse auf die Alltagsmobilität und zugehörige Einflussgrößen im Pflegealltag erfasst, entwickelt. Zum Projektabschluss steht des Weiteren ein Studiendesign für eine zukünftige Outcome-Evaluation, mit dem die Effekte der PfleBeO-Maßnahmen unter Zuhilfenahme des erstellten Assessment-Tools überprüft werden sollen, zur Verfügung.

Für vertiefende Einblicke zu dem Thema Mobilität und relevante Kontextfaktoren gibt es einen im Journal Innovation in Ageing veröffentlichten Artikel. Ein Zusammenfassung des Artikels wird in Kürze hier erscheinen.

Bei weiterführendem Interesse an den Ergebnissen und dem Abschlussbericht von Teilprojekt 3, wenden Sie sich bitte an info@pflebeo.de. Ein Kurzbericht wird zeitnah hier zur Verfügung stehen.

Interaktiver Handlungsleitfaden

Aufbauend auf einer Expertise zur Anschlussfähigkeit eines betrieblichen Gesundheitsmanagements an die bewegungsfördernde Lebenswelten von Bewohnerinnen und Bewohnern in stationären Pflegeeinrichtungen wurde ein interaktiver Leitfaden in Zusammenarbeit mit einer Agentur entwickelt. Der Leitfaden soll Pflegeeinrichtungen beim Auf- bzw. Ausbau eines integrierten Gesundheitsmanagements unterstützen, mögliche Handlungsschritte in einem solchen Organisationsentwicklungsprozess aufzeigen und auf hinderliche bzw. förderliche Faktoren bei einem solchen Vorgehen verweisen.

Ab 2024 soll der Leitfaden im Rahmen eines weiteres Vorhabens in Pflegeeinrichtungen erprobt und begleitend evaluiert werden. Interessierte Pflegeeinrichtungen können sich per E-Mail an info@pflebeo.de melden.

Bei weiterführendem Interesse an den Ergebnissen und dem Abschlussbericht von Teilprojekt 4, wenden Sie sich bitte an info@pflebeo.de. Ein Kurzbericht wird zeitnah hier zur Verfügung stehen.

Gesamtevaluation

Im Rahmen der Gesamtevaluation untersuchte IGES u. a. die Entscheidungsfindung bei Trägern stationärer Pflegeeinrichtungen bezüglich der Inanspruchnahme einer Leistung zur Gesundheitsförderung und Prävention.

Bei weiterführendem Interesse an den Ergebnissen zur Entscheidungsfindung bei Trägern und dem Abschlussbericht von Teilprojekt 5 zur Gesamtevaluation, wenden Sie sich bitte an info@pflebeo.de. Ein Kurzbericht wird zeitnah hier zur Verfügung stehen.

Projektbeirat

Das Projekt PfleBeO wurde über die Projektlaufzeit von einem Beirat begleitet, um Inhalte kritisch zu reflektieren und zu vertiefen und unterschiedliche Fachperspektiven zu berücksichtigen. Der Beirat bestand aus ca. zehn Vertreterinnen und Vertretern aus unterschiedlichen Institutionen, dazu gehörten der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland e.V. (VdDD), das Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité – Universitätsmedizin Berlin, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), das Institut für Soziologie der Universität Wien + FORBA (Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt, Wien), der Fachbereich Gesundheit im Betrieb der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, die Abteilung Qualitätsprüfung von Pflegeeinrichtungen des Prüfdienstes der privaten Krankenversicherung, das Deutsche Rote Kreuz e. V., das Referat Pflegeversicherung des GKV-Spitzenverbandes, der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe – Bundesverband e.V. (DBfK) sowie das Ressort Gesundheit & Bewegung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft.

Abschlussveranstaltung

Die Veranstaltung zum Abschluss der ersten Phase von PfleBeO fand im Evangelischen Altenhilfezentrum Steinbach-Hallenberg in Thüringen statt, die eine der 20 an der Erprobung beteiligten Pflegeeinrichtungen war. Vor Ort und online nahmen ca. 25-30 Personen teil, darunter Vertreterinnen bzw. Vertreter aus sechs Pflegeeinrichtungen sowie eines Trägers einer Pflegeeinrichtung, Bewegungsberater*innen, Beiratsmitglieder, Projektpartner und Mitglieder des PKV-Verbandes. Im Fokus der Abschlussveranstaltung standen die Erfahrungsberichte der Pflegeeinrichtungen und der Bewegungsberater*innen. Ebenso gab es Führungen durch die Pflegeeinrichtung, um die durch PfleBeO erreichten bzw. angestoßenen Veränderungen in der Praxis aufzuzeigen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Beiträge der einzelnen Projektpartner zu den Ergebnissen ihrer Teilprojekte und einen gemeinsamen Ausklang in der Pflegeeinrichtung.

 

Nachfolgendend werden Beispiele zu Erwartungen, Erfahrungen und Herausforderungen im Projektverlauf sowie Erfolge aus der Sicht der Einrichtungen, aber auch der Projektpartner, bei der Umsetzung von PfleBeO dargestellt.

Erwartungen zu Beginn des Projekts (Auszüge aus einer Einrichtung):

  • Steigerung der Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner durch (mehr) Freude an Bewegung
  • Schaffung einer Basis für den „Expertenstandard – Erhaltung der Mobilität“
  • Erhalt neuer Impulse für die eigene Arbeit / Fachexpertise bzw. Unterstützung von externen Bewegungsberater*innen
  • Initiierung von (erforderlichen) Veränderungs- und Lernprozessen / Hinterfragen bisheriger Handlungsroutinen
  • Integration von Neuem in vorhandene Strukturen und Prozesse
  • Engere Zusammenarbeit zwischen den Professionen

Aussagen von Bewohnerinnern und Bewohnern aus einer Einrichtung: „Ich würde mich mehr bewegen, wenn …:

  • … mich Mitarbeitende immer motivieren.“
  • … mit mir viel ausprobiert würde.“
  • … die geeigneten Hilfsmittel zur Verfügung stehen.“
  • … Zeit für Lauftraining und Spaziergänge ist.“
  • … gute Angebote zur Verfügung stehen.“
  • … ich immer am MOTOMED trainieren könnte.“
  • … kein Zeitdruck gemacht wird, wenn die Möglichkeiten gegeben sind.“
  • … das Personal auch die Ressourcen erkennt und nutzt.“

Erfahrungen und Herausforderungen im Projektverlauf aus Sicht der Einrichtungen und Projektpartner:

Die Einschränkungen und Herausforderungen in Folge der COVID-19-Pandemie stellten einen wesentlichen Einflussfaktor für den Projektverlauf dar. Dies betraf neben einer an die Rahmenbedingungen der Pandemie angepassten Projektarchitektur auch die Zusammenarbeit der Projektpartner untereinander und maßgeblich die Zusammenarbeit mit den Pflegeeinrichtungen. Die parallele Einführung und Anwendung digitaler Formate und Methoden mit teils eingeschränkten technischen Möglichkeiten, der Umgang mit knappen Ressourcen, bedingt durch Personalausfälle und Fluktuation, sind nur Auszüge der Aspekte, die Einfluss auf die Kontinuität der Begleitung der Einrichtungen hatten.

Weitere Erfahrungen und Herausforderungen, die seitens der Einrichtungen rückblickend für den Projektverlauf benannt wurden, waren bspw., dass es für den Anstoß von und für Veränderungen auch Reibungen und Aushandlungsprozesse bei den Mitarbeitenden in den Einrichtungen braucht. Wichtig dafür war auch eine Auseinandersetzung mit dem Thema Kommunikation, was alle Anwesenden als eine zentrale Botschaft formulierten. Dabei ging es sowohl um Kommunikationsstrukturen und die Lösung von Teamkonflikten als auch um die Etablierung von geeigneten bzw. regelmäßig stattfindenden Austauschformaten. In diesem Zuge zeigte sich auch, dass teilweise erst andere „Probleme“ bzw. Störfaktoren bearbeitet werden mussten, bevor das Thema Bewegung fokussiert werden konnte. Teilweise ungewohnt war zudem die Länge der Workshops oder auch der routinierte Umgang mit und das Verständnis für die Durchführung der Assessments bei den Bewohnerinnen und Bewohnern.

Als sehr hilfreich empfanden die Pflegeeinrichtungen dagegen z. B. die stetige Reflexion der eigenen Prozesse und Wahrnehmungen sowie die auf die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen der Einrichtungen (flexibel) angepasste Beratung. Auch die Regelmäßigkeit der Workshops, die „Hausaufgaben“ zwischen den Workshops und die gemeinsame Erarbeitung von Maßnahmen zusammen mit dem/der Bewegungsberater*in wurden positiv bewertet.

Erfolge, die im Rahmen von PfleBeO erzielt wurden …

Als bedeutender Erfolg wurde seitens der Pflegeeinrichtungen die Entwicklung einer wertschätzenden Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen in den Einrichtungen, wie z. B. Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft, benannt, die durch die multidisziplinäre Zusammensetzung der Teams in den Workshops erreicht wurde. Dadurch wurden bspw. Dienst- bzw. Teambesprechungen neugestaltet, um dies weiterhin zu ermöglichen.

Dass das Thema Bewegung und Bewegungsförderung viel mehr in das Bewusstsein der Mitarbeitenden gerät und auch gegenüber Angehörigen bereits in Aufnahmegesprächen kommuniziert wird, kann als weiterer Erfolg bezeichnet werden. Durch die Sensibilität für das Thema konnten auch Kompetenzbedarfe bei den Mitarbeitenden identifiziert und daraus ableitend zielgerichtete Qualifizierungsangebote ermöglicht werden. Ebenfalls erfolgreich konnten Konfliktfelder identifiziert und bearbeitet werden.

Erfolge für die Bewohnerinnen und Bewohner zeichneten sich bspw. durch Veränderungen der Umgebung aus, wie z. B. der Schaffung von Sitzmöglichkeiten und der Etablierung von Leit- und Orientierungssystemen auf (langen) Fluren oder durch Änderung der Anordnung von Möbeln. Aber auch durch die Veränderung der Angebote mit Blick auf die Örtlichkeit (dezentral; verschiedene Räumlichkeiten), die Anzahl der Teilnehmenden (mehr Kleingruppen und Angebote zur Einzelbetreuung) und der zielgruppenspezifischen Ausrichtung, wird mehr Bewegungsfreude im Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner ermöglicht. Bei vielen Bewohnerinnen und Bewohnern sind zudem auch Erfolge sichtbar – es sind „Erfolgsstorys“ zu verzeichnen.