Gesundheit bis ins hohe Alter.
Gute Pflege und Gesundheit gehören zusammen. Um gesund zu bleiben, ist Bewegung im Alltag wichtig. Genau das unterstützt PfleBeO gemeinsam mit den Menschen, die in Pflegeheimen wohnen und arbeiten.
Der Name PfleBeO ist die Abkürzung für „Pflegeeinrichtungen – Bewegungsfreundliche Organisationen“. Und darin steckt auch schon das Ziel des Projekts: Bewegungsfreude in die stationäre Pflege zu bringen. Regelmäßige Bewegung hilft dabei, bis ins hohe Alter aktiv zu bleiben. Auch kleine tägliche Bewegungsroutinen leisten dazu einen Beitrag.
Tägliche Aktivitäten – vom Fischefüttern bis zum Blumengießen.
Für die Einführung von guten „Beweg-Gründen“ im Alltag gibt es viele Möglichkeiten. Eine Idee ist zum Beispiel die Anschaffung von eigenen Briefkästen für die älteren Menschen, aus denen sie selbst ihre Post abholen. Oder die Übertragung von Aufgaben wie dem Fischefüttern oder Blumengießen. Klar ist: Es gibt nicht das eine Rezept, das für alle Einrichtungen funktioniert. Individuelle Lösungen sind der Kerngedanke von PfleBeO. Denn am Ende sollen alle von der neuen Bewegung in der Pflegeeinrichtung profitieren: die Bewohnerschaft, ihre Angehörigen und Bezugspersonen sowie das Pflegeteam.
Fachkundige Anleitung auf Augenhöhe.
Die Einführung von mehr Bewegung im Pflegealltag nehmen die Einrichtungen Schritt für Schritt unter fachkundiger Anleitung vor. Am Beginn ihres Weges steht eine umfassende Beratung.
Mithilfe dieser Beratung wird jede Pflegeeinrichtung individuell dabei unterstützt, ihren Weg zu mehr Bewegungsförderung zu finden und einzuschlagen. Dabei werden alle Beteiligten einbezogen: Leitung, Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft und externe Dienstleister sowie Bewohnerschaft und deren Angehörige. Bei den Planungen werden zudem die Räumlichkeiten und die Umgebung der Pflegeeinrichtungen bedacht. Für die Beratung selbst wird PfleBeO eine Qualifizierung zu „Bewegungsberaterinnen und Bewegungsberatern für Pflegeeinrichtungen“ entwickeln.
Alle Beteiligten sollen profitieren.
Im nächsten Schritt geht es an die konkrete Planung passender Bewegungsmaßnahmen. Welche Aktivitäten sind geeignet, um die pflegebedürften Menschen in Bewegung zu halten? Ist diese Frage beantwortet, steht der Umsetzung erster Maßnahmen nichts mehr im Wege. So könnte zum Beispiel ein Außenbereich mit Hochbeeten zu mehr körperlicher Aktivität an der frischen Luft einladen.
Nach einem festgelegten Zeitrahmen wird ausgewertet, ob die Bewegungsförderung in den Einrichtungen erfolgreich und ein Gewinn für alle Beteiligten ist. In diese Auswertung fließen zum einen die Erfahrungen von Pflege- und Betreuungspersonal sowie weiteren Beschäftigten wie zum Beispiel Physiotherapeuten ein. Zum anderen werden auch die Erfahrungen von pflegebedürften Menschen sowie deren Angehörigen und Bezugspersonen ausgewertet. Dies dient dazu, das Programm stetig zu verbessern und anzupassen. Die qualifizierende Beratung versetzt Pflegeeinrichtungen in die Lage, dies künftig selbständig zu tun.
Pflegeeinrichtungen im Fokus der Präventionsstrategie.
Die Bewegungsförderung in Pflegeeinrichtungen ist Teil der bundesweiten, gesetzlich verankerten Nationalen Präventionsstrategie. Diese verfolgt das Ziel, allen Bürgerinnen und Bürgern ein gesundes Leben und Arbeiten sowie Gesundheit im Alter zu ermöglichen.
Konkret sieht die Präventionsstrategie vor, dass Pflegeversicherungen nun unter anderem Leistungen der Gesundheitsförderung und Prävention im stationären Pflegebereich anbieten (§5 SGB XI), den Qualitätsrahmen bietet der GKV-Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen. Genau das hat sich der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) mit der Schaffung einer neuen Versorgungsqualität der „Prävention und Gesundheitsförderung in Pflegeeinrichtungen“ zum Ziel gesetzt. Mit PfleBeO ist die Bewegungsförderung der erste Baustein dieses neuen Bereichs. Weitere geplante Bausteine werden die Handlungsfelder „Kognitive Ressourcen“ und „Psychosoziale Gesundheit“ sein.
Mehr Lebensqualität dank Mobilität.
Die Schaffung des neuen Versorgungsbereichs ist zudem eine Antwort auf die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs im Jahr 2017. Statt der Prüfung, was ein Mensch nicht mehr kann, lautet nun die Kernfrage: „Was kann ein Mensch noch?“ Diese Haltung zieht auch eine Neuausrichtung der Pflege nach sich: Diese soll gezielt die Selbständigkeit der pflegebedürftigen Person fördern und damit ein hohes Maß an Lebensqualität sichern. Ein Schlüsselfaktor ist dabei die Förderung der körperlichen und geistigen Beweglichkeit.
Angesichts dieser Entwicklungen haben Pflegeeinrichtungen einen besonderen Bedarf an Beratung, Schulung und Vernetzung. Exakt hier knüpft der Verband der PKV mit PfleBeO und den geplanten Folgeprojekten an.
Mehr Informationen zum pflegepolitischen Hintergrund finden Sie hier.